3. Welches
Verständnis dieser Gegenwärtigsetzung des
Ostergeheimnisses (mysterium paschale) ist am Anfang von
größter Bedeutung ?
• Im Licht der Ostererfahrung wird die
„Zeichenhandlung" Jesu des Abendmahles aufgenommen, wobei
zwei Aspekte höchste Bedeutung haben:
- Der Ausblick auf das endzeitliche Mahl
(Apg 2,46; l Kor 16,22; Did 10,6)
- Der Bundes-und Sühnegedanke (l Kor
11,25/Lk 22,20)
• Die personale Christusverbundenheit
(vgl. die eucharistische Brotrede in Job 6,25-5 Ib) wird immer mehr
zur sakramentalen Verbindung mit Christus (Joh 6,5 lc-58).
Ausgangspunkt für diese j oh Darstellung ist das
Geschenkwunder der großen Speisung (Joh 6,1-15) und das
Epiphaniewunder vom Seewandel (Joh 6,16'ff).
4. Die ursprüngliche Einheit von dem,
was einerseits Augustinus wollte (es soll sich die Gemeinde
nach dem Modell Christi wandeln; Symbolismus), und dem, was
andererseits Ambrosius lehrte (es wandeln sich die eucharistischen
Gaben; Metabolismus), zerbricht immer mehr. Die Frage wird immer
mehr: Ist Jesus nur ..zeichenhaft" oder
„wirklich" in den Gestalten von Brot und Wein
gegenwärtig ?
• Dadurch wird (seit dem 4.Laterankonzil;
1215) die scholastische
Transsubstantiationslehre herangezogen ! Sie hat
eine verhängnisvolle „Verdinglichung" der Eucharistie
verursacht (die Akzidentien bleiben; die Substanz wird verwandelt;
So waren die Auseinandersetzungen verständlich: vgl.
die Augenkommunion, die vielen Prozessionen mit Monstranzen,
Konzentration auf die Verehrung der eucharistischen Gestalten
außerhalb der Messfeier....
• Jesu Gegenwart „mit und unter" den
Gaben von Brot und Wein (Luther: Konsubstanti-ation);
dagegen: „Realpräsenz" des Konzils von Trient:
Wesensverwandlung !)
• Überbetonung des Mahl-Charakters der
Eucharistie gegenüber dem Opfer-Charakter
5. Erneuerung der Eucharistielehre im 20.
Jahrhundert
• Liturgische Bewegung der
Zwanziger/Dreißiger-Jahre
• Enzyklika „Mediator Die" (1947; Pius
XU.): „Mysteriengegenwart" Christi bzw. seines Heilswerkes
(vielfache Gegenwart des erhöhten Herrn !)
• n. Vatikanisches Konzil:
a) Eucharistie als Gedächtnis und
Vergegenwärtigung des Erlösungswerkes Christi
b) Eucharistie als Werk Christi im Mitwirken der
Kirche: Sakrament der Einheit!
Dadurch klären sich viele Einzelheiten:
a) Die wirkliche - aber vielfältige -
Gegenwart Christi (im Wort; in den Gaben; in demjenigen,
der den priesterlichen Dienst vollzieht; in der ganzen
Gemeinde);
Beachte die Enzyklika „Mysterium fidei" von
Paul VI. !
b) Die Eucharistie als Opfer: Nicht
Wiederholung, sondern Vergegenwärtigung !
c) Die Eucharistie als sakramentales
Mahl (Segensmahl, Dankopfermahl, in dem der Herr selber
segnet, dankt, opfert und zur Nahrung des ewigen Lebens wird).
Bedenken wir vor allem l Kor 10,16f!
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