"Als Mann und Frau schuf er sie"

Das Verhältnis der Geschlechter in Ehe und Familie

Familiensonntag 2001 - 14. Januar

Diesen Monat bekam ich die Aufgabe, einen Artikel über den Familiensonntag zu schreiben und dazu ein Heftchen, bestehend aus ca. 80 Seiten, mit obigem Titel. Ich habe es mehr überblättert und überflogen als Wort für Wort gelesen, doch auf Anhieb ließ sich ganz eindeutig feststellen, dass sich auch die Kirche mit dem aktuellen Thema der Emanzipation und dem damit einhergehenden Wandel in gesellschaftlicher, politischer und kirchlicher Struktur auseinandersetzt und es thematisiert. Es geht nicht nur um die Stellung der Frau innerhalb der Gesellschaft, sondern vielmehr um das Zusammenleben von Mann und Frau in Ehe und Familie. Es ist schwierig, die Berufsziele beider Lebenspartner mit der Erziehung von Kindern zu vereinen und noch dazu deshalb, weil ein bestimmtes Rollenverhalten und Rollendenken nach wie vor tief verwurzelt in den Köpfen der Menschen sitzt. Das Heftchen soll als Arbeitshilfe für den genannten Jahresschwerpunkt der Familienpastoral dienen und es gibt etliche Vorschläge für die Familienarbeit sowie geistliche Impulse. Für Familien und Ehepaare werden Thematiken (Rollenverhalten, Rollendenken, Rollenempfindung, Zugehörigkeit, Gruppengespräche, Fragenkataloge etc.) und sogar Seminarabläufe angeboten, die die Auseinandersetzung mit der Verschiedenheit der Geschlechter und den Umgang damit in der heutigen Gesellschaft als Familie und Ehepaar erzeugen sollen.

Die geistlichen Anregungen beschäftigen sich vor allem mit Elementen für Gottesdienste, Gedanken zum "Hohen Lied der Liebe" und Gebeten.

Ich finde es gut, dass die Kirche sich mit diesem Thema auseinandersetzt, es bleibt jedoch für mich fraglich, ob sie selbst überhaupt Vorbild für die Gesellschaft in punkto Geschlechterverhältnis sein kann.

Cosima Kießling

 

 

  

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