Alle reisen - auch die kfd-Gruppe Marienfelde

Mit großer Vorfreude traten 16 Frauen an einem sonnigen Morgen die Reise in die weltbekannte Residenzstadt Dresden an. Erstaunlich schnell brachte uns der Zug ans Ziel, dort wurden wir vom roten Doppeldeckerbus der Stadtrundfahrten erwartet. Ein Stadtführer erläuterte die Sehenswürdigkeiten unaufdringlich, hervorragend. Vorbei am Großen Garten durchfuhren wir zunächst die Alt- und Neustadt, danach ging es über die Brücke "Blaues Wunder" zur ältesten Bergstandseilbahn der Welt. Die brachte uns zum Stadtteil Weißer Hirsch, von dessen Anhöhe wir einen wunderschönen Blick auf die Stadt an der Elbe hatten. Mit einem historischen Schaufelraddampfer á la Mark Twain gelangten wir zurück ins Zentrum, um dort im alten Taschenbergpalais Mittag zu essen. Etwas atemlos eilten wir von einer Sehenswürdigkeit der Stadt zur anderen, der Fürstenzug, der Zwinger, die Brühlschen Terrassen - die Zeit, ach, die Zeit war zu kurz für all das Schöne.

Inmitten der Pracht der wiederhergestellten Hofkirche blieb noch Zeit für ein kurzes Gebet.

Es war eine sehr schöne Reise und noch immer sind wir dankbar für das Erlebnis dieses Tages in froher Gemeinschaft.

K. Schenkel

Auf Reisen der kfd-Frauengruppe und des Kirchenchores konnten wir in Dresden und auch in Freiberg die Orgeln des berühmten Gottfried Silbermann bewundern, die noch heute nach über 250 Jahren nichts von ihrer Klangschönheit eingebüßt haben.

Wie der Meister Hof- und Landorgelbauer wurde:

Silbermann wohnte nun schon zwölf Jahre in Freiberg und sein Meisterwerk im Dom hatte ihm Ruhm und Ehre eingebracht. Bei aller Bescheidenheit war der Meister viel zu selbstbewusst und ehrgeizig, dass er nun hätte mit seinem Status zufrieden sein können. Diese Formulierung war für ihn nicht nur individuelle Bestätigung, sondern auch möglicherweise Sprungbrett zu höherem Wohlstand.

An einem Frühsommertag des Jahres 1723 hatte sich Silbermann dazu durchgerungen, nun selber anzustoßen, was von alleine nicht zu kommen schien: seine amtliche, urkundliche Anerkennung als Orgelbaumeister. Er setzte sich also mit Papier und Federkiel an den Tisch und entwarf eine Bittschrift an seinen Landesherren, den "König in Polen, Herzog zu Sachsen und Kurfürsten Friedrich August I.", in der er alleruntertänigst um das besagte Prädikat bat. Seine Bedingung drückte er positiv aus, indem er beteuerte, die hohe königliche Gnade werde ihn dazu bewegen, seinen Aufenthalt "wie bishero ferner - in Freiberg zu behalten".

Nicht lange darauf brachte ihm seine Haushälterin einen versiegelten Brief. "Aus Dresden, Meister", sagte sie, "ich glaube, vom König!" Er wartete, bis sich die Jungfer entfernt hatte und öffnete dann Brief und Siegel. August der Starke mochte sich nicht viel Zeit gelassen haben, den Wunsch seines berühmten Untertanen zu erfüllen. Er unterzeichnete die Urkunde vom 30. Juni 1723 eigenhändig. Silbermann lächelte ganz fein, als er die letzten Zeilen des Schriftstückes las:

"Zu Urkund haben Wir daßelbe eigenhändig unterschrieben, und unser größeres Siegel wißentlich daran hängen laßen. Geben zu Dreßden am Dreysigsten Monatstag Juny nach Christi Unsers einigen Erlösers und Seeligmachers Geburt, in Eintausend Siebenhundert Dreyundzwanzigsten Jahre. - Augustus Rex."

Von 1723 an sind alle Verträge von ihm mit Gottfried Silbermann, Hof- und Landorgelbauer unterzeichnet:

 

 

  

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