Liebe Frauchen, liebe Herrchen !

Das Januar-Blättchen muß rechtzeitig in der Kirche ausliegen. Das bedeutet, dass ich mein Buchstabensammelsurium zu einer Zeit abliefern muß, die noch ganz und gar bestimmt ist von der Vorfreude auf Weihnachten, in diesen Zeilen aber muß ich so tun, als sei dieses schöne Fest schon längst vorbei. Obwohl ich mich manchmal heftig verstellen kann, hier fällt es mir recht schwer. Noch duftet es ja überall im Haus nach Plätzchenbacken, Glühwein und Würstchen. Und ich möchte mich von diesen Wohlgerüchen überhaupt nicht trennen. Aber zum Glück bleibt der Duft ja noch, auch wenn ich hier mir selbst vorgaukeln muß, wir hätten schon Januar. Freilich hat das Ganze auch einen Vorteil. Ich kann mir jetzt den Hinweis erlauben (und jeder versteht, wie das gemeint ist!), dass ich mich leider noch nicht für die vielen schönen Weihnachtsgaben, die ich hoffentlich und sehnlichst erwartet geschenkt bekommen werde, bedanken kann. Ich denke, das war wohl deutlich genug.

Im Januar selbst werde ich wieder etliche Tage im Krimm-ler Schnee herumtoben können. Darauf freue ich mich. Mein Herrchen muß dann mit schweren Skistiefeln unfroh hinter mir her stapfen während ich auffordernd um Schneebälle belle. Ich bin nun inzwischen schon achteinhalb Jahre alt – nach Menschenmaß gemessen – aber das Spielen und Herumspringen macht mir Spaß wie in jungen Jahren. Im tiefen Schnee versinke ich und kämpfe mich dann wie eine Schlange durch die weiße Pracht. Oft, so wird erzählt, sehen kann ich das ja nicht, schaut bestenfalls die Schwanzspitze wie eine Antenne aus dem weißen Feld.

Sie sehen schon wieder: die Größe der Bilder läßt auf meinen Ideenreichtum heute schließen.

Mit fröhlichem Gebell aus alten Klostermauern,

Ihr Klostermixdackel Moses.

 

  

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