Liebe Frauchen, liebe Herrchen !

Herrliche Tage habe ich hinter mir. Und natürlich irgendwann auch wieder vor mir. Sie wissen ja, mein Herrchen begab sich in südliche Gefilde, Assisi, Rom, Neapel, Pompeji. Ich verspürte keine große Lust mitzufahren, zumal mir dann aus alter Erfahrung immer zur Last gelegt wird, ich hätte etwa die vielen Ruinen Roms und Pompejis zu dem gemacht, was sie heute sind, eben Ruinen. So genoß ich diese Zeit in viel schönerer Umgebung, immer in der Nähe von Küche und Kochtopf.

Stichwortartig hat mir mein Herrchen inzwischen erzählt, wie es ihm ergangen ist. Ich habe den Eindruck, er entwickelt sich zum Flugzeugfeind. Jedenfalls klagte er heftig darüber, daß eine Strecke von Neapel nach Berlin, ungefähr 1700 km, mit dem Flugzeug sieben Stunden dauert und das dann in dieser nach Parfüm und anderen Desinfektionsmitteln stinkenden Nichtraucheratmosphäre. Ich glaube, er hat sich innerlich längst entschlossen, alle Ausflüge in Europa, Asien und Afrika (nach Amerika, einem Land mit solchem Präsidenten wie jetzt, will er ohnehin nicht – vielleicht hätten wir dieses Land damals gar nicht entdecken sollen) nur noch mit dem Auto zu absolvieren, wobei dann auch die lästigen Rumwartereien nicht mehr vorkommen. Ein Stau auf der Autobahn ist dagegen doch eine lebensprühende Labsal. Ich kann dazu eigene Erfahrung nicht beisteuern. Ich bin noch nie geflogen und werde es auch nicht tun, denn ich käme da in einen Käfig, weil alle Angst haben, ich würde die Maschine zerlegen (so wurde mir erzählt).

Einige Wochen noch, dann beginnen zum Ergötzen der Schulkinder wieder die Sommerferien. Natürlich gönne ich ihnen das von ganzem Herzen, wenn sie mir auch etwas fehlen werden. Aber so ganz ruhig und menschenleer wird es nicht werden. Jedenfalls wünsche ich heute schon allen viel Freude, viele schöne Erlebnisse und dann, lange, lange später, gesunde und frohe Rückkehr (die Frage, warum sechs Wochen Schulzeit viel länger sind als sechs Wochen Ferien, kann ich auch nicht beantworten.

Mit fröhlichem Gebell aus alten Klostermauern,

Ihr Klostermixdackel Moses.

 

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