Glaubens-ABC

aus image digital, Bergmoser + Höller Verlag GmbH

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INRI

Abkürzung für "lesus Nazarenus, rex ludaiorum", "der Nazoräer Jesus, König der Juden", Inschriftentafel am Kreuz Jesu. Pontius Pilatus, römischer Statthalter in Israel, verurteilte Jesus zum Tod am Kreuz. Eine Tafel über dem Kopf der Gekreuzigten gab den Hinrichtungsgrund an. Pilatus war kein Judenfreund. Daher ließ er die Spottafel mit der Aufschrift - abgekürzt INRI - über Jesus anbringen. Somit war es ein Spott nicht nur über Jesus, der gesagt hatte, er sei der König der Juden, sondern auch über die Juden, die einen Gehenkten zum König haben. Daraus erklärt sich der Antrag der Juden, die Tafel abzunehmen (Joh 19,19-22). Sie wollten damit ihre Ehre als Gottesvolk gewahrt wissen, die den Anspruch Christi - in ihren Augen ein Gotteslästerer - nicht akzeptierten.

Inspiration

vgl. Stichwort "Heilige Schriften". Die Christen glauben wie die Juden, daß ihre Heiligen Schriften durch die Eingebung von Gottes Heiligem Geist entstanden sind. Die Verfasser haben also nicht - wie es die Muslime glauben - den Wortlaut von Gott "diktiert" bekommen, sondern Gott hat durch seinen Heiligen Geist aus ihnen gesprochen. Das Zweite Vatikanische Konzil beschreibt in seiner dogmatischen Konstitution über die Offenbarung, "Dei Verbum": "Gott hat Menschen erwählt, die ihm durch den Gebrauch ihrer eigenen Fähigkeiten und Kräfte dazu dienen sollten, all das und nur das, was er - in ihnen und durch sie wirksam - geschrieben haben wollte, als echte Verfasser schriftlich zu überliefern" (DV 11).

Irrlehre

vgl. Stichwort "Häresie".

Isaak

hebr. Izchaq, vom hebräischen Zachaq, Gelächter abgeleitet. Isaak ist der Sohn Abrahams, des Stammvaters des Volkes Israel. Abraham und Sara wurde im hohen Alter von drei Boten Gottes noch ein Sohn verheißen (Gen 18,1-15). Sara glaubte nicht daran und lachte darüber. So erhielt Isaak seinen Namen. Gott stellte Abrohams Glauben auf die Probe, indem er von ihm forderte, seinen Sohn zu opfern, ihm dann jedoch einen Widder als Opfertier anstelle des Isaak sandte (Gen 22,1-19). Isaak hatte zwei Söhne, Esau und Jakob, aus dem die zwölf Stämme Israels hervorgingen. Abraham hatte mit Hagar, seiner Nebenfrau, den Sohn Ismael. Ismael wurde zum Stammvater der Muslime, Isaak zum Stammvater der Juden.

Islam

Der Islam ist die jüngste Weltreligion. Seine Gläubigen nennt man Muslime oder - nach Mohammed, dem Gründer der Religion - Mohammedaner. Allah ist der Gottesname des Islam. Mohammed (* um 570, t 632) hat, so glaubt es der Islam - als letzter großer Prophet die Worte Allahs offenbart bekommen (vgl. Stichwort Inspiration). Sie sind im Koran, der heiligen Schrift des Islam, aufgeschrieben. Der Koran ist in Abschnitte, die Suren, unterteilt. Fünf Säulen stützen das Leben eines Muslim: 1. das Glaubensbekenntnis, 2. das tägliche fünfmalige Gebet, 3. das Almosengeben, 4. das Fasten im Ramadan und 5. mindestens einmal im Leben die Wallfahrt (Hadsch) nach Mekka. Der Islam hält die christliche Lehre von der Dreifaltigkeit

von Vater, Sohn und Heiligem Geist für falschen Glauben an drei Götter. Er widerspricht der alleinigen Göttlichkeit Allahs. Dennoch würdigt der Koran Jesus als großen Propheten Allahs. Die 19. Sure erzählt von Maria und schmückt die Ereignisse um die Geburt Jesu aus.

 Israel

"Gotteskämpfer", vom Beinamen des Stammvaters Jakob (vgl. Stichwort) abgeleiteter Volksname. Israel ist ein Sammelname für die zwölf Stämme, die aus den Söhnen Jakobs hervorgingen. Mit seinem auserwählten Gottesvolk schließt Jahwe einen einzigartigen Bund. Christus ist zuerst an das Volk Israel gesandt; später begreift er seine Sendung für alle, die an ihn glauben. Die Zwölfzahl der Apostel ist darum zeichenhaft für das "neue Israel", das neue Gottesvolk mit neuem Bund in Christus. Der heutige Staat Israel besteht erst seit 1948.

 

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