Glaubens-ABC

aus image digital, Bergmoser + Höller Verlag GmbH  

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Obadja

Das vierte Buch der zwölf kleinen Propheten - auch unter dem Namen Abdias bekannt -, im neunten oder sechsten Jahrhundert vor Christus entstanden. Es sagt das Gericht über Edom und den Tag Jahwes über alle Völker sowie das Heil für Juda voraus.

Offenbarung des Johannes

Letztes Buch des Neuen Testaments, auch Apokalypse genannt, geschrieben gegen Ende der Regierungszeit des Kaisers Domitian (81-96), der für sich den Titel "Herr und Gott" beanspruchte. Dieser Kaiserkult wurde besonders in der römischen Provinz Asien gepflegt. Johannes, der sich diesem Kult widersetzte, wurde auf die Insel Patmos verbannt und schrieb von dort aus an die verfolgten Gemeinden von Pergamon, Thyatira, Sardes, Smyrna, Philadelphia, Ephesus und Laodizäa in Kleinasien. Indem er den Gemeinden die verborgenen Pläne Gottes "offenbarte", wollte er sie in ihrem Glauben ermutigen. Einzelne Visionen sind immer wieder in der Kunst dargestellt worden.

Offenbarung

Offenbarung ist das "Sprechen Gottes zu den Menschen". Die Bibel erzählt auf vielfältige Weise, wie Gott spricht, handelt und sich zu erkennen gibt, wie er Menschen ruh und führt und ihnen seinen Willen kundgibt, wie Menschen ihn erfohren, ihn hören oder nicht hören wollen und wie sie ihm antworten. Gott teilt sich mit durch Ereignisse und Erfahrungen in und mit der Schöpfung, durch von ihm berufene Menschen wie Propheten, die Apostel und vor allem durch Jesus Christus. Die Kirche bewahrt, überliefert, legt aus, was Gott geoffenbart hat und lehrt: Die Offenbarung ist abgeschlossen; alles, was zum Heil notwendig ist, hat Gott geoffenbart.

Österliche Zeit

Als österliche Zeit werden die fünfzig Tage nach Ostern bis zum Pfingstfest bezeichnet. Es ist eine Zeit der Freude, die liturgisch in einer Häufung des Alleluja und durch besondere Meßformulare ihren Ausdruck findet. Kirchenrechtlich ist der Christ verpflichtet, innerhalb der österlichen Zeit wenigstens einmal die Kommunion zu empfangen.

Ostern

(von "Urständ" - Auferstehung oder von der Frühlingsgöttin Ostara). An Ostern feiern die christlichen Kirchen das Fest der Auferstehung Jesu Christi. Es ist als christliche Umdeutung des jüdischen Passahfestes das älteste Fest der christlichen Kirchen. Die frühchristlichen Gemeinden in den ersten Jahrhunderten feierten den Tag der Auferstehung an jedem Sonntag. Erst das erste Konzil von Nicäa (325) legte den Ostertermin auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond nach Früihlingsbeginn fest. Diese Festlegung ist bis heute gültig. Ostern ist das höchste Fest der Christen.

Osterkerze

Die Osterkerze ist das Symbol für den auferstandenen Christus. Sie wird in der Osternacht am Osterfeuer entzündet und unter dem dreimaligen Rufnamen Christi (-licht Christi) in den Altarraum der Kirche getragen. Die Gläubigen entzünden ihre Kerzen an der Osterkerze, ein Diakon singt das "Exsultet", einen Lobgesang auf die Osterkerze und den auferstandenen Christus. Die Osterkerze ist durch ein eingeritztes und rot ausgemaltes Kreuz geschmückt. In den vier Feldern des Kreuzes steht jeweils eine Ziffer der Jahreszahl, über und unter dem Kreuz stehen der erste und der letzte Buchstabe des griechischen AIphabets, Alpha und Omega. Die beiden Buchstaben besagen: Christus ist Anfang und Ende der Welt. An den Balkenenden und im Kreuzmittelpunkt steckt ein Weihrauchkorn. Die Osterkerze wird in jedem Gottesdienst der österlichen Zeit und zu jeder Taufe entzündet.

Osternacht

Mit "Osternacht" bezeichnen die Christen den feierlichen Gottesdienst in der Nacht vom Karsamstag zum Ostersonntag. Die wichtigsten Bestandteile sind die Segnung des Osterfeuers, die Entzündung der Osterkerze und ihr Einzug in die Kirche, der Lobgesang vor der Osterkerze (Exsultet), Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament, die Taufwasserweihe und, wenn möglich, Taufen, die Tauferneuerung und die Eucheristiefeier.

Ostkirchen

Als Ostkirchen werden die Kirchen der östlichen Reichshälhe des 395 endgültig geteilten römischen Reiches bezeichnet. Die ältesten Hauptkirchen (-Patriarchate) waren Alexandria und Antiochia, hinzu kamen Konstantinopel und Jerusalem. Die Ostkirchen entwickelten einen eigenen Ritus und eine eigene Kirchensprache, gehörten jedoch zur katholischen Kirche. Nach dem Konzil von Chalkedon (451) spalteten sich die nestorianische, die koptische und die äthiopische Kirche sowie die Maroniten ab. Seit dem Morgenlöndischen Schisma von 1054 gehören die Ostkirchen auch formalrechtlich nicht mehr zur katholischen Kirche. Zu den Ostkirchen gehören die griechische (Patriarchat von Konstantinopel), die russische (Patriarchat von Moskau) sowie die armenische und die persische Kirche.

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