Glaubens-ABC

aus image digital, Bergmoser + Höller Verlag GmbH

 

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Sabbat

Hebräische Bezeichnung für den siebten Tag der Woche, der schon seit früher Zeit der Erholung der Menschen vorbehalten ist. Sein Ursprung ist unklar. Seit dem babylonischen Exil des Volkes Israel ist der Sabbat Gottes heiliger Tag, dessen Einhaltung durch eine Vielzahl von Ge- und Verboten geregelt ist. Die Feier des Sabbat ist ein Zeichen des Bekenntnisses zu Jahwe. Im Christentum wurde der Sabbat vom Sonntag abgelöst.

Sacharja

(hebr.: Jahwe hat sich erinnert) Buch des Alten Testaments, das zu den sogenannten kleinen Propheten gezählt wird. Sacharja war ein Prophet und Priester, der sich nach dem babylonischen Exil gemeinsam mit dem Propheten Nehemia für den Tempelbau einsetzte. Das Buch, berichtet im zweiten Teil von der kommenden Heilszeit Israels unter einem neuen König - die urchristliche Verkündigung bezog viele dieser prophetischen Aussagen auf die Person Jesu.

Sadduzäer

Neben den Pharisäern wichtigste politische Partei im Judentum in der Zeit vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zur Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. Ihre Anhängerschaft kam vorwiegend aus der Priesterschaft, in der Zeit Jesu beherrschten sie den Hohen Rat und stellten mit Kaiphas den Hohenpriester. Kaiphas war maßgeblich an der Verurteilung Jesu beteiligt. Nach der Zerstörung des Tempels verschwinden die Sadduzäer - die ihren Namen auf Sadok, dem Führer der Jerusalemer Priesterschaft unter König Salomo, zurückführen - im Dunkel der Geschichte.

Sakramente

Wirksame äußere Zeichen, die feierlich gespendet, göttliche Gnade und eine Beziehung zwischen Mensch und Gott vermitteln. So verstanden sind Sakramente in vielen Religionen bekannt. Im Christentum ist das Sakrament ein von Jesus Christus eingesetztes Zeichen, das dem Menschen die Gnade Gottes weitergibt. Im 12. Jahrhundert setzte sich die Siebenzahl der Sakramente durch: Taufe, Firmung, Priesterweihe, Eucharistie, Beichte, Krankensalbung und Ehe. In den Kirchen der Reformation werden nur die sogenannten "großen Sakramente", die Taufe und das Abendmahl - und mit Einschränkungen die Beichte -als Sakramente anerkannt.

Salomo

Sohn Davids und der Batseba, der als Nachfolger Davids von 965 bis 926 vor Christus in Israel als König regierte. Salomo führte in Israel Beamte und feste Steuern ein und schuf ein Berufsheer. Berühmt ist er für seine Weisheit und für den Bau des Jerusalemer Tempels.

Samuel

Richter, Heerführer und Prophet, der von 1040 bis 1000 vor Christus in Israel wirkte. Er war ein Schüler des Priesters Eli, führte das Königtum in Israel mit ein und salbte sowohl Söul wie auch dessen Nachfolger David zum König.

Samuelbücher

Zwei Bücher des Alten Testaments, die ursprünglich zusammengehörten. Sie bestehen aus einer Vielzahl von Einzelüberlieferungen, die aus der Geschichte Israels berichten. Die Erzählungen beginnen mit der Geburt des Samuels und enden mit König David.Sara (hebr." Fürstin). Sara ist die Frau des alttestamentlichen Patriarchen Abraham. Sie zieht mit ihm in das Land Kanaan und bringt dort trotz ihres hohen Alters Isaak zur Welt.

Saul

(hebr. - der Erbetene). Saul ist der erste König Israels und regiert von ca. 1012 bis 1004 v. Chr. Er wird nach einem Sieg über die Ammoniter in Gilgal zum König ausgerufen und von Samuel zum König gesalbt. In seiner Amtszeit führt er viele Kriege gegen die Philister. Nachdem er.vom Glauben an Jahwe abgefallen ist, wird er vom Propheten Samuel verworfen, der David zum neuen König salbt. Saul stirbt im Kampf gegen die Philister im Gilboa-Gebirge.

Schalom

(hebr. - Friede, Heil). Schalom ist der jüdische Friedensgruß, der alles Gute, das Gott seinem Volk verheißen hat, umfaßt. Konkret bedeutet dies Frieden und Gesundheit sowie den Besitz des von Gott verheißenen iandes.

Schisma

(griech. - Spaltung). Unter einem Schisma versteht man die dauernde oder zeitweilige Trennung von der unter dem Papst geeinten Kirche. Dabei wird jedoch die Lehre der Kirche nicht verworfen. Am gravierendsten war die Trennung der griechischen Kirche von Byzanz von der lateinischen Kirche in Rom im Jahr 1054.

Scholastik

(vom lateinischen schola - Schule). Die Scholastik war eine der wichtigsten Perioden der Philosophiegeschichte des Mittelalters. Ihr Hauptcharakteristikum war die Übernahme und Einarbeitung des heidnischen (Aristoteles) und christlichen (Kirchenväter) Gedankenguts der Antike. Hervorragende Theologen der Scholastik waren Albertus Magnus (um 1200 bis 1280) und Thomas von Aquin (1225 bis 1274). Der Scholastik ist es zu danken, daß wir heute einen unmittelbaren Zugang zu Aristoteles, Platon und Äugustinus haben.

 Schönstätter Manenschwestern

Pater Joseph Kentenich gründete 1926 in Schönstatt das Säkularinstitut der Schönstätter Marienschwestern, die 1976 die kirchliche Anerkennung erhielten. Die Schwestern legen kein Gelübde ab, sondern binden sich durch einen Vertrag an die Schwesterngemeinschaft und weihen sich Gott und Maria. Sie beachten die evangelischen Räte der Armut, der Ehelosigkeit und des Gehorsams. Die Schönstätter Marienschwestern sind in vielen Ländern der Welt tätig; in Deutschland besonders in den Bereichen Seelsorge, Krankenbetreuung sowie Hauswirtschaft und Verwaltung kirchlicher Einrichtungen. 1965 gründete Pater Joseph Kentenich in Schönstatt die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres, die sich insbesondere für die pastoralen Angelegenheiten (Exerzitien, Wallfahrten, Glaubensabende) der Schönstatt-Familie - einer Glaubensbewegung mit starker Marienverehrung - engagieren. 07386

Schöpfung

Unter dem Wort "Schöpfung" versteht man in der Regel zweierlei. Erstens den Akt der Schöpfung, bei dem Gott aus dem Nichts etwas ins Dasein ruft. Und zweitens das im Schöpfungsakt Geschaffene, die materielle und geistige Welt. Die Schöpfung ist nicht mit Gott identisch, sondern etwas von ihm Getrenntes mit einer von Gott verliehenen eigenen Gesetzlichkeit. Der Mensch als Geschöpf Gottes ist für die ihm anvertraute Schöpfung Welt verantwortlich.

Schöpfungsbericht

Der Schöpfungsbericht ist der Beginn des Alten Testaments (Genesis 1,1 - 2,4a), in dem die Schöpfung der Welt und des Menschen durch Gott in Form eines Sechs-Tage-Werkes erzählt wird. Über das "Wie" der Schöpfung wird nichts berichtet. Im Mittelpunkt der Schöpfung steht der Mensch als Mann und Frau, die als gleichberechtigte Partner auf der gleichen Stufe der Gott-ebenbildlichkeit stehen.

Schriftgelehrte

Bezeichnung für die jüdischen Theologen und Juristen, die nach dem Babylonischen Exil aufkam. Die Schriftgelehrten legten die Heilige Schrift aus, überwachten die Einhaltung der Gebote und sprachen Recht. Die Schriftgelehrten setzten sich aus den Reihen der Sadduzäer und Pharisäer zusammen.

Schutzengel

Engel, die einen Menschen ständig auf seinem Lebensweg beschützen. Die Vorstellung von Schutzengeln kommt zuerst in jüdischen Schriften auf, die nicht zum Alten Testament gehören und findet dann im Alten und Neuen Testament Niederschlag. Später setzt sich im Christentum die Auffassung durch, daß jedem Menschen ein Schutzengel zugeordnet ist. Die katholische Kirche feiert am 2. Oktober das Schutzengelfest.

Seele

Der Begriff "Seele" hat heute eine große Bedeutungsvielfalt. Im biblischen Kontext ist die Seele der von Gott geschenkte "Lebensatem". Die katholische Lehre spricht von der unsterblichen, von Gott geschaffenen Menschenseele. Darin kommt der Dualismus von Seele und Leib zum Ausdruck, der heute immer stärker unter ganzheitlichen Aspekten gesehen wird.

Segen

Das Segnen ist eine Urgebärde des Menschen, die Gottes Wohlwollen und sein Interesse an den Menschen ausdrückt. Zuallererst segnet Gott selbst und in seinem Auftrag die Kirche. Doch der Segen ist nicht an ein kirchliches Amt gebunden, sondern wird auch von Laien in ganz alltäglichen Situationen gespendet. Der Segen ist dabei von magischen Vorstellungen (Segen ist kein Zauber) und weltlichen Interessen (Segnen der Waffen) freizuhalten.

Seligsprechung

Die Seligsprechung ist die Vorstufe zur Heiligsprechung. Auch der Seligsprechung geht eine gründliche Untersuchung der seligzusprechenden Person voraus.

Septuaginta

Die Septuaginta (griech. " siebzig) ist die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die auch Bücher enthält, von denen keine hebräische Urfassung bekannt ist. Die Septuaginta wurde - von angeblich siebzig Männern - im 3. Jahrhundert vor Christus (285 - 245 v. Chr.) in Alexandria für die dort ansässigen griechisch sprechenden Diasporajuden angefertigt.

Simon von Cyrene

Bei der Kreuzigung Jesu wird Simon von Cyrene laut Mt 15,21 von den römischen Soldaten gezwungen, Jesus zu helfen, das Kreuz zu tragen. Seine Söhne Alexander und Rufus sind später in der christlichen Gemeinde bekannt.

Sintflut

Sintfluterzählungen werden in vielen orientalischen Erzählungen überliefert. Am bekanntesten ist die Sintfluterzählung aus der Genesis 6-9. Aus Zorn über die Sünden der Menschen läßt es Gott vierzig Tage lang regnen. Gerettet werden nur Noah, seine Familie und ein Paar jeder Tiergattung, die Noah mit in die Arche nimmt. Im Gegensatz zu anderen Sintfluterzählungen endet die biblische positiv: Gott schließt mit Noah einen Bund und verspricht, die Menschen nie mehr so hart zu bestrafen. Ein Zeichen des Versprechens ist der Regenbogen.

Sohn Gottes

In der Antike Ehrentitel für Könige (z. B. für den ägyptischen Pharao, den römischen Kaiser), aber auch für besonders fromme und gerechte Menschen. Das Neue Testament gebraucht den Begriff "Sohn Gottes" ausschließlich für Jesus, um seine einmalige Beziehung zu Gottvater auszudrücken.

Sprichwörter, Buch

Alttestamentliches Buch, das aus mehreren Sammlungen alter Spruchweisheiten zusammengestellt wurde. Die Sammlungen stammen aus der Zeit von 1000 bis 500 v. Chr. In dem Buch, das viele Sprichwörter aus dem Volksmund und der Weisheitsliteratur benachbarter Volker enthält, wird die personifizierte Weisheit der Torheit gegenübergestellt. Die Weisheit ist sowohl eine Eigenschaft Gottes als auch die Bezeichnung für ein charakterlich und religiös vorbildliches Verhalten.

Stundengebet

Regelmäßige Gebetszeiten der klösterlichen Gemeinscharten, die zu festgelegten Stunden gehalten werden. Die Gebetsstunden begleiten den gesamten Tag: Morgengebet (Laudes), die kleinen Hören (von lat. hora - Stunde) um 9 Uhr (Terz), um 12 Uhr (Sext) und 15 Uhr (Non), das Abendgebet (Vesper) und das Nachtgebet (Matutin, Mette). Das Stundengebet enthält Psalmen, Hymnen, Lesungen und Fürbitten; das Textbuch ist das Stundenbuch (Brevier). Im Laufe der Jahrhunderte ist das Stundengebet zu einem Sondergebet der Mönche/Nonnen und Kleriker geworden. Erst in letzter Zeit wird es von den Laien in der Kirche neu entdeckt.

Sünde

Die Sünde ist die freiwillige Entscheidung gegen den Willen Gottes in einer wichtigen Sache. Eine Sünde kann nur der begehen, der die volle Einsicht in die Sündhaftigkeit seines Tuns hat. Die Sünde ist ohne den freien Willen, den Gott den Menschen in der Schöpfung mitgegeben hat, nicht möglich. Man unterscheidet zwischen den "läßlichen Sünden" (nicht freiwillig, ohne Kenntnis der Sündhaftigkeit und in einem unwichtigeren Bereich) und den "schweren Sünden", die für immer von Gott trennen.

Sündenfall

Als Sündenfall wird der erste Ungehorsam gegenüber Gott, den Adam und Eva im Paradies begehen, bezeichnet, der im ersten Buch des Alten Testaments (Gen 3,1-24) geschildert wird. Mit dem Sündenfall wird die Herkunft des Bösen, des Leids und des Todes in der von Gott gut geschaffenen Welt erklärt. Das Buch Genesis setzt die Sündenfallgeschichte mit den Erzählungen von der Ermordung Kains und des Turmbaus zu Babel fort.

Superintendent

Der Superintendent ist ein evangelischer Geistlicher, der einen größeren Kirchenkreis leitet. In der katholischen Kirche ist ihm in etwa der Dechant vergleichbar.

Synagoge

Mit Synagoge wird sowohl das jüdische Gotteshaus, in dem sich die Gemeinde zum Gebet und zum Gottesdienst versammelt, als auch die jüdische Gemeinde selbst bezeichnet.

Synode

Die Synode ist eine Versammlung von Bischöfen, Priestern und Laien eines Bistums (Diözesansynode) oder eines Landes (Landessynode), bei der religiöse Fragen diskutiert und allgemein verbindliche Beschlüsse gefaßt werden. In der evangelischen Kirche ist die Synode gesetzgebendes, beratendes und auch entscheidendes Organ der evangelischen Kirchenkreise und Landeskirchen, die zusammen eine EKD-Synode bilden.

Synopse

(aus dem griech. - Zusammenschau). Eine Synopse ist ein unentbehrliches Hilfsmittel für die kritische Bibelarbeit. Sie basiert auf der Tatsache, daß in den drei Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas viele Ähnlichkeiten enthalten sind. Eine Synopse stellt die drei Evangelientexte in Spalten nebeneinander, so daß Ähnlichkeiten und Unterschiede erkennbar sind.

Synoptiker

Bezeichnung für die ersten drei Evangelisten Matthäus, Markus und Lukas. Ihre Evangelien weisen viele Ähnlichkeiten auf und werden, um Ähnlichkeiten und Unterschiede nachzuweisen, in einer Synopse (Zusammenschau) in nebeneinanderstehenden Spalten gedruckt.

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