Glaubens-ABC

aus image digital, Bergmoser + Höller Verlag GmbH

 

Zurück Schlaglichter Nächster Buchstabe Vorheriger Buchstabe

Tabernakel

Abschließbarer Schrank, in dem das eucharistische Brot, das von der heiligen Messe übrig bleibt, aufbewahrt wird. Meistens ist der Tabernakel künstlerisch gestaltet und reich mit Edelmetall und Steinen verziert. In evangelischen Kirchen gibt es keinen Tabernakel, weil die Reformatoren die Gegenwart Christi auf den Empfang des eucharistischen Brotes einschränkten und daher gegen die Aufbewahrung waren.

Taufe

(von gotisch daupjan, eintauchen) Die Taufe ist ein grundlegendes christliches Sakrament, durch das der Täufling in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen wird. Die christliche Taufe wurde von Jesus eingesetzt, bedeutet die Reinigung von der Erbsünde und allen persönlichen Sünden. Seit dem 2. Jahrhundert ist es üblich Säuglinge zu taufen. Dabei entscheiden die Eltern stellvertretend für ihr Kind über seinen Glauben. Eltern und Taufpaten übernehmen die Verpflichtung, die christliche Erziehung des Kindes zu sichern. Normalerweise wird die Taufe vom Priester oder Diakon in der Pfarrkirche gespendet. Im Notfall kann aber jeder Taufen. Eine gültige Taufe kann nicht wiederholt oder widerrufen werden.

Tempel

Mit Tempel ist im christlichen Verständnis der Tempel von Jerusalem gemeint. Der erste wurde 587 v. Chr. durch die Babyloni-er zerstört; der zweite Tempel (erbaut 520-515) wurde ca. 70 n. Chr. zerstört. Der Tempel stellte den Mittelpunkt des religiösen Kultes in Israel dar. In ihm wurden die Kultfeiern durchgeführt und die Bundeslade aufbewahrt.

Teufel

Biblischer Name für den Bösen, der gegen Gott aufbegehrt hat und als "Herrscher der Welt" (vgl. Joh 14,30) versucht, über die Menschen zu regieren. Zwar ist die Herrschaft des Teufels durch Christus gebrochen, sie ist aber trotzdem noch wirksam. Aus dem NT geht aber hervor, daß der Teufel nur Macht über den Menschen gewinnen kann, wenn dieser dies zuläßt. Dämonenangst ist demnach als unchristlich anzusehen. In der Bibel wird der Teufel weiterhin "Satan", "Luzifer" und "Beelzebub" genannt.

Theodizee

Wie kann Gott es zulassen, daß es in seiner Schöpfung Qual, Notlagen, Tod oder Schuld gibt? Diese Frage steht hinter dem Begriff Theodizee (griech. von theos, Gott und dike, Recht) Darunter wird die Rechtfertigung Gottes in Anbetracht des Elends in der Welt verstanden. Eine Erklärung für menschliches Leid ist u.a. die, daß der Mensch seine Freiheit mißbraucht, um Böses zu tun. Weiterhin erklärt die Theologie die Endlichkeit der Welt und des Menschen als verantwortlich für das Übel. Die Frage kann nicht endgültig beantwortet werden.

Theologie

In der wörtlichen Übersetzung heißt Theologie "Wissenschaft von Gott". Im weitesten Sinn bedeutet dies die Interpretation der Offenbarung. Die Theologie erklärt sie, ordnet sie in das vorhandene menschliche Wissen ein und macht z. B. den Versuch, die bildliche und teilweise mythologische Sprache der Bibel in verständlichen Begriffen darzustellen.

Thessalonicherbriefe

Zwei Briefe des Apostels Paulus an die Gemeinde von Thessalonich, dem heutigen Saloniki in Nordgriechenland. Der erste Thessalonicherbrief ist der älteste von Paulus erhaltene Brief. Der zweite Thessalonicherbrief ist wahrscheinlich von einem Schüler des Paulus verfaßt. Er reagiert auf die verzögerte Wiederkunft Christi, die unmittelbar erwartet wurde und warnt, im Glauben nachzulassen. Schwärmerischer Endzeiterwartung erteilt der zweite Thessalonicherbrief eine deutliche Absage.

Thomas von Aquin

Einer der bedeutendsten katholischen Theologen zur Zeit der Scholastik. Thomas ist 1225 geboren, trat in den Dominikanerorden ein, nach Studien in Neapel, Paris und Köln ist er Professor für Theologie in Paris. Thomas von Aquin stirbt 1274 auf dem Weg zum Konzil in Lyon. Er hinterläßt ein großes theologisches und philosophisches Werk. Besonders sind die Summa Theologiae (Zusammenfassung der Theologie), die "Summe wider die Heiden" und die Disputationen zu nennen. Thomas übernimmt in sein Werk die philosophischen Grundsätze des Griechen Aristoteles. Johannes XXII. sprach ihn heilig und Pius V. erhob ihn zum Kirchenlehrer.

Timotheusbriefe, Titusbrief

Die beiden Timotheusbriefe und der Titusbrief werden auch die Pastoralbriefe genannt. Sie stehen im Neuen Testament unter den Paulusbriefen, stammen aber aus der Zeit um 100 n. Chr. und sind von einem Autor verfaßt, der in der Nachfolge des Apostels geschrieben hat. Die Pastoralbriefe befassen sich im wesentlichen mit dem Amt und dem Verhalten der Amtsträger und legen somit Zeugnis ab über die Situation in den Gemeinden in der nachapostolischen Zeit.

Tobit

Buch des Alten Testaments, das nur in der griechischen Fassung (Septuaginta) überliefert ist. Das um 200 v. Chr. entstandene Buch gehört in den Bereich der Weisheitsliteratur. In einer Art "Novelle" wird die nicht historische Geschichte Tobits erzählt, der in Schicksalsschlägen die wunderbare Hilfe Gottes erfährt.

Todsünde

Als Todsünde oder schwere Sünde wird die freie und bewußte Verletzung eines gottlichen Gebots bezeichnet. Dies führt zur Abkehr von Gott und dem Verlust ("Tod") der göttlichen Gnade. Stirbt ein Mensch in diesem Zustand, ohne zu bereuen, droht ihm ewige Gottferne.

Tora, Torarolle

(hebr. - Lehre, Weisung, Gesetz). Die Tora ist die Weisung Gottes für das Leben eines gläubigen Juden. Sie umfaßt die ersten fünf Bücher des Alten Testaments: Genesis, Exodus, Leviticus, Numeri und Deuteronomium. Der Text steht auf handgeschriebenen Pergamentrollen. Die Torarollen werden in einem eigenen Toraschrank aufbewahrt und genießen im Judentum größte Verehrung. 

Transsubstantiation

Katholische Lehrdeutung mit Hilfe philosophischer Begriffe, wie in der Feier der Eucharistie aus Brot und Wein Leib und Blut Christi werden. Der Begriff stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist das Ergebnis eines langen Denkprozesses. Die Lehre von der Realpräsenz des Leibes und Blutes Christi in der Eucharistie dagegen ist uralt und basiert auf der Heiligen Schrift.

Trandentinum

Das 19. allgemeine Konzil fand in den Jahren 1545/47,1551/ 52 und 1562/63 in Trient statt. Es war das längst fällige Reformkonzil zur inneren Erneuerung der Kirche. Die Glaubenslehre wurde in vielen Bereichen in Abgrenzung zu den reformatorischen Lehren definiert, die innerkirchliche Disziplin gefestigt, die Frömmigkeit vertieft und das Papsttum gestärkt. Die Spaltung der Kirche konnte nicht überwunden werden, vielmehr wurde die Gegenreformation eingeleitet.

Trinität

(lat.: Dreieinigkeit, Dreifaltigkeit). Besonderheit des Christentums ist der Glaube an einen Gott in drei Personen. Der Begriff "Dreieinigkeit" setzt den Schwerpunkt auf die Einheit der drei göttlichen Personen von Vater, Sohn und Heiligem Geist, der Begriff "Dreifaltigkeit" betont die Verschiedenheit. Aufgrund der Komplexität der Trinitätslehre müssen Christen darauf achten, daß ihr Glaube an den dreieinigen Gott nicht zu einem Glauben an drei Götter wird. Die Trinitätslehre besagt: Wir glauben nicht an statische Götzen. In der Dreieinigkeit ist Austausch und Dynamik.

Zurück Schlaglichter Nächster Buchstabe Vorheriger Buchstabe